Vom 24. – 26.05.2024 war es wieder soweit, zahlreiche Paddler machten sich auf den Weg nach Eckernförde – Kiel um beim diesjährigen Downwind-Rennen in der Eckernförder Bucht dabei zu sein.
Waren am Freitag noch schöne Bedingungen um vom Campingplatz Grönwohld in Richtung Eckernförde Strand zu paddeln mit leichtem Schub von hinten, war am Samstag zum Rennen kämpfen angesagt.
Für uns SUPer war der Freitag auf jeden Fall super zum Üben. Katharina und ich (Julia) konnten da teilweise echt gut ins Gleiten kommen. Und auch den Samstag haben wir trotz schweißtreibendem Fleißpaddeln genossen.
Hier der offizielle Link zur Veranstaltung:
https://www.balticseafestival.de/
Und die Ergebnisse unserer HKC Paddler: https://my.raceresult.com/270047/
Profitrack (26km) – Einzel – OC
4. Torsten Ahrens (1. Ü50)
5. Heiko Bütehorn (2. Ü50)
8. Karsten Lürken
Profitrack (26km) – Einzel – Surfski
2. Katrin Müller
Einsteigertrack (13km) – Einzel – OC
1. Simone Ahrens
1. Wilken Detmering
Einsteigertrack (13km) – Einzel – SUP
1. Julia Georgi
2. Katharina Kiecksee
Und hier ein paar Eindrücke unserer HKCler:
Freu dich nie zu früh….
Das BSF24 aus meiner (Heiko) Sicht mal kurz geschildert:
Sehr kurzfristig noch anmelden dürfen mit 1.000 km Autofahrt in den Knochen und die Nacht durchgefahren, aber egal. Als ich am Start in Strande bei Olympiahafen Kiel lag, waren alle Einstellungen auf Wettkampf. Als letzte Gruppe durften die OC1 starten und es bildeten sich sofort 2 Züge. Linke Seite Marton, Gero, Tommi und Karsten, rechts 15m daneben Paul, Daniel, Heiko, Torsten und der „Rest“. Ca. 2 km mit oft unter 10 km/h gegen den Wind paddelt man halt lieber auf Welle als vorweg. Links hat Marton mal kurz angezogen und nur Gero und Tommi blieben halbwegs dran. Rechts spürte ich auf Position 3 auch 2-3 Versuche von Paul uns (Daniel, Torsten, mich) abzuschütteln, aber es gelang ihm nicht.
Erst als wir zur 90°-Kurve am Leuchtturm kamen und auf einige langsame Surfski und OC 6er aufgefahren waren, trennten sich die Wege. Ich folgte Daniel etwas tollkühn durch zwei 6er durch und so eng an der Ankerleine vom DLRG Boot vorbei, dass ich schon auf den Ruck am Steuer wartete – aber es ging gerade noch gut. Dann habe ich mich entschieden, enger an der Küste lang zu fahren als alle anderen, und das war eine gute Entscheidung. So konnte ich ein paar Meter gutmachen zum Rest. Es war zwar noch Seitenwelle und -wind, aber ein bisschen Backwash und damit Schiebewelle habe ich gefunden. Vor mir waren ja „nur“ die Granaten Marton, Gero und Tommi, und das motivierte mich unheimlich. Hinter denen als 4. anzukommen hätte ich fast wie einen Sieg gefeiert.
Karsten und Daniel waren knapp hinter mir auf dem Weg zur nächsten 90°-Kurve Richtung Eckernförde, als ich auf einen männlichen Surfski-Einer auffuhr. „Mist“, dachte ich, als ich kurz auf seiner Welle Rast machte, „wieso ist der so langsam“? Aber vielleicht kann er schneller? Ein paar motivierende Worte von mir zeigten tatsächlich Wirkung, und er zog mich ein Stück von meinen Verfolgern weg.
Letzte Linkskurve, noch 18 km bis zum Ziel, immer noch auf 4. Stelle, wie geil, jetzt nicht nachlassen. Surfen war nicht, weil kein fast Wind, also beißen war angesagt. Hab den Surfski dann stehenlassen und mir andere Boote vor mir gesucht, um optische Ziele zu haben. Aber das ist ja nicht dasselbe, als wenn man echte Gegner vor sich sieht. Tommi auf 3 habe ich noch erkannt, aber es war unrealistisch, den noch einzuholen. Hin und wieder sah ich beim Kontrollblick nach hinten noch Daniel, aber sonst niemanden im OC1. OK, Daniel ist der Gegner, also behalt ihn im Auge. Ca. 10 km später war auch er weg, also innerlich schon mal Champagnerdusche etc. pp.
So 3 km vor dem Ziel sah ich weit hinter mir doch wieder einen OC, aber da ich keine Eule bin, eben nur aus dem Augenwinkel und ganz kurz. „Ah, der 2er, den du vorhin überholt hast“, dachte ich zuerst. Beim nächsten Hingucken: „Sch… das ist ja ein Einer, aber wer?“ Ich ging im Geiste alle hinter mir durch, Karsten, Daniel, Ingo, Jonas…. Keiner passte zu den Farben, die ich sah. Egal, Attacke, sind ja nur noch 500m. Auf einmal schießt Torsten dicht an mir vorbei, ich geb’s zu, den hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Wahrscheinlich lacht er jetzt noch über meinen Ausruf der Überraschung 😊. Ich lache ja selber.
Er hat die letzten Kilometer die wenigen Wellen besser nutzen können und hatte auch noch genug Körner, das durchzuhalten – Glückwunsch zum Sieg Ü50. Über den 5. Platz über alles freue ich mich trotzdem riesig, denn es waren so einige junge Athleten hinter mir, bzw uns. Wenn ich jetzt überlege, wo ich den 4. Platz bzw. Sieg Ü50 verloren habe, dann irgendwo zwischen km 10 und 25, wo ich mich zu lange schon im Kopf mit dem Zieleinlauf beschäftigt habe, anstatt noch alles zu geben. Lektion gelernt, passiert mir nicht wieder. Ahoi und bis Rerik!